DAS AHA-ERLEBNIS
Als Studentin an der Universität Bremen wohnte ich im Dachstock eines wunderschönen Bremer Bürgerhauses, in dem viel musiziert wurde. Eines Abends hörte ich von meinem Zimmer aus, dass Kammermusik für grosse Streicher- und Bläserbesetzung geprobt wurde, die mir völlig unbekannt war. In der Pause fragte ich die MusikerInnen nach dem Komponisten. „Louise Farrenc“ (1804-1875) hiess die Antwort. Und das Werk war ihr Nonett. Die Flötistin des Ensembles, Freia Hoffmann, hatte die Noten eben aus Paris zurückgebracht. Mir fielen Schuppen von den Augen. Während meiner ganzen Kindheit und Jugend hatte mir der Musikbetrieb die Werke von Komponistinnen systematisch vorenthalten.
Mein Engagement für die Musik von Komponistinnen sowie für unbekannte Komponisten – was bei Schweizer Komponisten die Mehrheit ist - begründet auf diesem Erlebnis. Damit die verborgenen musikalischen Schätze spielbar werden braucht es Vorarbeit: recherchieren, forschen, veröffentlichen, verbreiten. Diese paar Beispiele zeigen, wie vielseitig mein Tätigkeitsfeld ist.
FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Musik in der Schweiz, Instrumentalmusik (19. - 21. Jahrhundert), Musik und Gender
AUSBILDUNG
Zweisprachig aufgewachsen (deutsch-französisch) in Kriens (LU), danach in Aigle (VD). Mathematisch-naturwissenschaftliche Matura. Studium zur Übersetzerin an der Übersetzer- und Dolmetscherschule der Universität Genf (Diplom: 1986). Je ein Auslandsemester an der Universität Bremen (D) und an der Ohio Wesleyan University (USA) ; Vorlesungen in Geschichte, Musikwissenschaft und Psychologie. Nachdiplom in Gender Studies (Universität Lausanne, 1994). Studium der Musikwissenschaft an den Universitäten Bremen und Bern. Promotion in Musikwissenschaft (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 2011).
MUSIKPRAXIS
Musikpraxis: Geigerin seit dem 10. Lebensjahr (Orchester, Kammermusik, Improvisation). Chorerfahrung.
SPRACHEN: DE, FR, EN
[[FOTO, s. Anhang; Legende: Foto: Lois Elvey]]